Zunächst mal sollte es hier nicht darum gehen ob und wie Sie Ihre Tagung nennen, entscheidend ist das warum. Klausurtagungen oder ähnliches haben zunächst den Charakter von nicht-öffentlichen Runden, in denen Themen diskutiert und erörtert werden, die den geschäftlichen Alltag betreffen und die Zukunftsthemen und Zukunftsausrichtungen von Organisationen beleuchten.
Und am Ende geht es um eines: Zeit. Ohne Druck Probleme, Schwierigkeiten, Lösungen, Ausrichtungen zu diskutieren, tiefe Debatten zu führen um am Ende Lösungen zu entwickeln, die umgesetzt werden können. Das hört sich zunächst banal an. Am Ende geht es aber oft darum, anders atmosphärisch und methodisch zu arbeiten.
Die wichtigsten Beweggründe von Klausurtagungen:
1. Zukunftsausrichtung
Oft geht es in Klausuren darum, Richtung festzulegen, neue Wege zu erkunden. Wer die Zukunft von Organisationen angehen möchte braucht vor allem eins: den Mut zum Perspektiven-Wechsel: Mehr vom Gleichen hilft selten, deshalb kann es beispielsweise hilfreich sein, externe Impulsgeber einzuladen (z.B. andere Unternehmen) auch um möglichst fachfremde und andere Perspektiven kennen zu lernen. Auch empfehlenswert: externe Moderation, die oft und gerne die Rolle des strukturierten Perspektiven-Wechsels vornimmt.
2. Konfliktlösung
Gerade innere, nicht ausgefochtene Konflikte in Führungskreisen gelten als entscheidender Misserfolgsfaktor für Tempoverlust in der Unternehmensentwicklung. Wenn sich Entscheider nicht einig sind oder gegeneinander arbeiten, sind die Folgen unabsehbar – kurz-, mittel- und langfristig. Das kann zu Realen der inneren Kündigungen führen. Ungelöste Konflikte in der Führungsmannschaft schlagen oft und maßgeblich auf Performance und Produktivität durch – weil Energie in verdeckten „Schlachten“ verschwendet wird. Wer im Rahmen von Klausurtagungen an Konflikten arbeitet, sollte zum einen damit methodisch Erfahrung haben und sich zum anderen vor allem in der Vorbereitung mit möglichen Ergebnissen auseinandersetzen.
3. Veränderung
Neudeutsch: Change. Ein viel benutztes, oft auch abgenutztes Wort vieler Rede-Schlachten in Unternehmen und Organisationen: „Die reinste Form des Wahnsinns ist es wohl, alles
beim Alten zu belassen und gleichzeitig zu hoffen dass sich etwas ändert“ das soll Albert Einstein mal gesagt haben. Klausurtagungen sind bestens geeignet für Spielwiesen der Veränderungen, Abläufe neu zu inszenieren, neue Methoden anzuwenden, die vor allem einen Charakter haben: „das haben wir ja so noch nie gemacht“. Ersetzen Sie das liebgewonnene Frühstück durch einen gemeinsamen Schweigemarsch im Wald am frühen Morgen, allein die Änderung des Settings verändert Denken und Denkrichtungen.
Damit löst sich eines schon schnell heraus, das Warum einer Tagung sollte geklärt sein und zwar im Vorfeld. Erfolgreiche Klausuren leben von Freiheitsgraden und Offenheit und Perspektivenwechsel – wenn ich allerdings ohne Richtung in eine Klausurtagung gehe, dann kann es zu Unzufriedenheiten und Unerfreulichkeiten kommen – immerhin erwarte ich, dass ein Team das wichtigste einsetzt: Zeit.